Neurobiologie: Räumliche Orientierung
Neurobiologen berechnen theoretisch, wie sich bei Säugetieren für die Raumorientierung verwendete Gitterzellen entwickeln. Dabei nutzen sie den Rhythmus, in dem Ortszellen elektrische Signale aussenden.
20.07.2017
Auszug aus der LMU-Pressemeldung vom 20.07.2017:
Neues Modell zur Entstehung der Gitterzellen
Für die räumliche Orientierung von Säugetieren spielen Orts- und Gitterzellen im Gehirn eine wichtige Rolle. Bei Bewegung werden mehrere Gitterzellen nacheinander aktiviert, wodurch eine virtuelle sechseckige Struktur entsteht, die die Entfernung zwischen verschiedenen Orten darstellt. Wie auf einer Art Landkarte wird so im Gehirn virtuell die eigene Position im Raum abgebildet. Für diese Entdeckung, die auch als GPS im Gehirn bezeichnet wird, wurde im Jahr 2015 der Nobelpreis vergeben. Noch ungeklärt ist bislang jedoch, wie Gitterzellen und das hexagonale Muster, das sie bilden, entstehen. Die beiden LMU-Neurobiologen Professor Christian Leibold und sein Mitarbeiter Mauro Miguel Monsalve Mercado zeigen nun ein theoretisches Modell auf, das erstmals die Entstehung von Gitterzellen aus Ortszellen über bekannte biologische Mechanismen plausibel erklärt. Über ihre Ergebnisse berichten sie aktuell in der Fachzeitschrift Physical Review Letters.