Ökologie

Biene auf Blume

Verhaltensökologie

Die Verhaltensökologie untersucht im Allgemeinen die Wechselwirkungen zwischen Verhalten und Umweltfaktoren und welche evolutionären Konsequenzen diese, und Verhalten generell, haben. Innerhalb unserer Gruppe forschen wir insbesondere in zwei Richtungen:

  • Tierpersönlichkeiten: Individuen einer Tierart unterscheiden sich in ihrem Verhalten, zeigen also verschiedene Persönlichkeiten. Wir untersuchen unter anderem, wie stark diese Unterschiede ausgeprägt sind und welche Auswirkungen sie auf das Leben von Kohlmeisen haben.
  • Sexuelle Selektion: Verschiedene Merkmale können den Fortpflanzungserfolg vor und sogar nach der Paarung beeinflussen. Zu ersterem gehören Merkmale, die im Kampf Männchen gegen Männchen um ein Weibchen Vorteile bringen oder Paarungsrituale, die ein Weibchen überzeugen sollen, das Männchen für die Paarung zu akzeptieren. Zu letzterem gehören Merkmale wie Spermienanzahl und –qualität, welche die Anzahl an Nachkommen beeinflussen können (z.B. die Anzahl befruchteter Eier). Wir untersuchen, ob Investitionen in eine der beiden Kategorien (Spermienanzahl vs. Spermienqualität) die jeweils andere Kategorie negativ beeinflussen.

Aquatische Ökologie

Schwerpunkte der Forschung sind experimentelle Untersuchungen pelagischer Nahrungsnetze in limnischen und marinen Gewässern. Alle globalen biogeochemischen Kreisläufe sind wesentlich durch den Lebenszyklus pelagischer Organismen mitbestimmt; z.B. der Fluss von Kohlenstoff aus der Atmosphäre in Nahrungsnetze durch die Photosynthese des Phytoplanktons.

Aktuelle Forschungsprogramme untersuchen die Effizienz dieses Transfers in Abhängigkeit von der funktionellen Diversität von Phytoplanktongemeinschaften, die durch die unterschiedliche Pigmentausstattung einzelner Phytoplanktonarten mitbestimmt wird. Desweiteren werden zurzeit experimentelle Überprüfungen von theoretischen Nahrungsnetzmodellen in einfach strukturierten marinen Ökosystemen durchgeführt.

Experimentelle Analysen aquatischer Nahrungsnetze können helfen, gut verstandene Erkenntnisse aus Theorie und Laborexperimenten mit Freilandbeobachtungen kausal verknüpfen zu können. Dafür bedarf es der Möglichkeit, im Freiland experimentelle Untersuchungen an einer Vielzahl möglichst verschiedener Gewässer durchführen zu können. Die limnologische Station der LMU in Seeon, mit ihren über 50 Seen in unmittelbarer Nähe und den Möglichkeiten zur Durchführung von großen Freilandexperimenten, bietet dafür in Deutschland einzigartige Möglichkeiten.